Ein Gründerportrait: Mit Leidenschaft auf dem Weg zum Erfolg
Die Reise zur Selbstständigkeit ist selten geradlinig – sie ist geprägt von Höhen und Tiefen, von Herausforderungen und Erfolgen. In unserem heutigen Interview werfen wir einen Blick hinter die Kulissen eines Gründers, der sich entschieden hat, den Weg in die Selbstständigkeit zu gehen. Welche Hürden mussten überwunden werden? Welche Entscheidungen haben den Unterschied gemacht? Und was treibt einen Unternehmer wirklich an? Echte Erfahrungen und ehrliche Einblicken in die Welt des Unternehmertums – erfahre, was es bedeutet, den Sprung in die Selbstständigkeit zu wagen!
Gründervorstellung
Steckbrief
- Max Hoffmeister
- geboren 1995
- Gründung Pöbelwerk: 2021
- Print-on-Demand Business
- Gründung im Nebengewerbe mit Kleinunternehmerregelung
Die Idee hinter dem Pöbelwerk
Die Inspiration für das Pöbelwerk entstammt einer Kombination aus kreativen Ideen kombiniert mit ein paar fiesen und frechen Sprüchen. Im Jahr 2021 wurde das Pöbelwerk als „Grußkarten“-Business gegründet. Die Corona Zeit war geprägt von Ungewissheit, Lockdown und Kontaktbeschränkungen. Dadurch kam die Idee auf eine Möglichkeit zu schaffen in der schweren Zeit in Kontakt zu bleiben – mit einer persönlichen Note und einem ganz faden Beigeschmack. Die Pöbelwerk Spruchkarten in der Corona Edition waren geboren.
Die fiesen Sprüche stachen schnell aus der Masse hervor und sorgten für ordentlich Aufregung. Das Pöbelwerk ist aber fest davon überzeugt: Nur wenn man seinen Freunden solche Sprüche drücken kann, dann sind es auch richitge Freunde. Und davon gibt es genug, wie die Nachfrage gezeigt hat.
Dann kam der Wandel. Corona wurde immer weniger relevant und es stand die Frage im Raum: Wie geht es weiter? Gibt es neue Spruchkarten? Mit welchen Themen würden sie sich beschäftigen? Was sind die Alternativen? Klar war nur eins, das Pöbelwerk wollte seinem Motto treu bleiben: Pöbeln kann immer!
Recherchen und Marktanalysen zeigten, dass der Print-on-Demand-Sektor in den letzten Jahren einen Boom erlebte; viele Menschen strebten danach, ihre eigenen Ideen in Form von Merchandise-Produkten wie T-Shirts, Postern oder Accessoires zu verwirklichen, ohne in Vorab-Investitionen für Lagerbestände investieren zu müssen. Dieses Geschäftsmodell präsentierte sich als die beste Lösung für den nächsten Schritt der Entwicklung und des Wachstums des Pöbelwerks!
Durch den Einsatz von Print-on-Demand war es möglich, hochwertige Produkte anzubieten, die direkt nach Kundenwunsch gefertigt werden. Diese Strategie reduziert das Risiko von Überproduktion und ermöglicht es, die Produkte ohne finanziellen Druck in den Markt einzuführen.
Herausforderungen und Lösungen auf dem Weg zur Gründung
Was war die Inspiration dafür ein eigenes Unternehmen zu gründen?
Das Pöbelwerk war und ist für mich in erster Linie ein Projekt aus Leidenschaft. Wenn Gründer sich mit ihrem ersten eigenen Business beschäftigen, dann kommt relativ schnell die Frage auf: Was kann ich eigentlich gut und wie kann ich damit Geld verdienen. Und das ist bei mir halt eben pöbeln. Immer mit einem zwinkernden Auge versteht sich! Daher kam ganz schnell die Idee auf spaßige Sprüche zu verwenden die auch mal nah an die Gürtellinie herankommen. Die damalige Situation mit Corona führte zu Spruchkarten als erstes Produkt vom Pöbelwerk. Und schon war es geschehen, ich habe mit dem Pöbeln als Leidenschaft meine ersten Euros verdient.
Wie kam es zum Wechsel auf Print-on-Demand Produkte statt dem Fortführen der Grußkarten?
Als die Nachfrage nach den Corona Karten nachgelassen hat, da die Zeit – zum Glück – ein Ende gefunden hat, stand im Raum, wie das Pöbelwerk weiter am Markt bestehen kann. Meine erste Intention war es weitere Spruchkarten zu anderen Themen zu entwickeln. Um möglichst viele verschiedene Karten und Sprüche entwickeln zu können, war ich auf der Suche nach einer Druckerei, die die Karten auf Nachfrage produzieren und direkt versenden kann.
Auf diesem Weg bin ich in das Print-on-Demand Business, kurz POD, eingestiegen. Ich habe mich mit dem Markt auseinandergesetzt und diesen analysiert nach möglichen Konkurrenten und deren Produkten, habe mich mit der Nachfrage nach derartigen Produkten beschäftigt und gleichzeitig die Möglichkeiten der POD Anbieter verglichen. Damit kam schnell der Entschluss, das Grußkarten vollständig aus dem Sortiment fliegen und dafür T-Shirts, Hoodies und Tassen in den Shop einziehen werden.
Was ist dein erfolgreichstes Design?
Das ist tatsächlich leicht zu beantworten, denn mit Abstand am häufigsten wurde das „Eine Prise Fick Dich“ Design beim Pöbelwerk verkauft. Allerdings sind auch der „Kackademiker“ und die „Ich wünsche mir nichts – Geschenk“ Designs echte Dauerbrenner im Shop.
Zum Jahresbeginn 2023 hat das „Eine Prise Fick Dich“ Design eine extrem hohe Nachfrage erzielt. Rund 80% der verkauften Produkte in dieser Zeit ging auf das Motiv zurück. Am beliebtesten waren dabei die Hoodies. Man darf nicht vergessen, dass im POD Business gerne auch mal Ideen von anderen übernommen und angepasst werden. Dadurch das das Pöbelwerk beim Thema SEO (Suchmaschinen-Optimierung) sehr stark aufgestellt ist, wurden vor allem viele Zugriffe über Google und Co. erzielt.
Was waren die größten Herausforderungen? Sowohl in der Gründung als auch im Wachstum des Pöbelwerks?
Tatsächlich gibt es da einige. Ich denke gerade in der Gründungszeit habe ich viel auf mich genommen, mich in diverse Themen eingearbeitet und diese in Eigenregie übernommen. Zum Beispiel die vollständige Webseitengestaltung mit Aufbau des Shops und sämtlichen Schnittstellen, rechtliche Fragen zu AGB und Datenschutz, aber auch Punkte wie Steuern und Buchhaltung. Hier muss man einen guten Mix finden aus Kosten und Nutzen, sprich: Was kann ich selbst übernehmen, wo bin ich auf externe Hilfe angewiesen? Ich war sehr froh über den Support von einigen Freunden und Familie – nicht nur im Aufbau von meinem kleinen Business, sondern auch darüber, das viele unter den ersten Kunden des Pöbelwerks dabei waren, als der Shop zu POD gewechselt ist.
Eine weitere Herausforderung war die Suche nach den richtigen Tools. Das Pöbelwerk hat bereits den Wechsel von einem auf ein ganz anderes Shopsystem hinter sich sowie zusätzlich zwei vollständige Umzüge zwischen Hostinganbietern. Es ist wichtig hier langfristig zu denken und möglichst frühzeitig von Anfang an den passenden Dienstleister an seiner Seite zu haben – das kann ich nun aus eigener Erfahrung bestätigen. Seit einiger Zeit wird das Pöbelwerk nun durch Hostinger gehostet. Ich bin absolut zufrieden und das Preis-Leistungsverhältnis ist unschlagbar. Das sollte wohl hoffentlich erstmal der letzte Umzug gewesen sein.
Wie ist die aktuelle Auftragslage beim Pöbelwerk? Wie geht es in Zukunft weiter?
Es geht immer weiter. Das Pöbelwerk ist für mich eine kleine passive Einkommensquelle. Es ist weitestgehend alles automatisiert und erfordert kaum noch Arbeit. Die Bestellungen kommen ein, werden mit der Druckerei synchronisiert und von diesen in meinem Namen an den Kunden geschickt. Der Shop verwaltet die Zahlungsabwicklung, schickt die Mails raus und erstellt Rechnungen – alles automatisiert.
Man darf natürlich nicht vergessen, dass die ganze Shop-Entwicklung, die Erstellung der Produkte etc. einiges an Zeit im Vorlauf gefressen haben. Zusätzlich kommen regelmäßige Kosten durch Hosting, Bankkonto, Tools und Co. hinzu. Aber aktiv muss ich dafür momentan relativ wenig Arbeitszeit investieren.
Das Pöbelwerk ist aktuell „nur“ ein Kleingewerbe – natürlich ist geplant, dass sich das in Zukunft auch noch ändern soll. Vorweg wird im Hintergrund aber schon fleißig an neuen Design, Sprüchen und Motiven gearbeitet, um den Print-on-Demand Shop noch weiter auszubauen!
Tipps zum Gründen von deinem eigenen Print-on-Demand (POD) Business
Natürlich haben wir uns die Gelegenheit nicht nehmen lassen, und haben auch noch einmal genau nachgefragt, welche Tipps der Gründer für euch hat, wenn ihr auch mit dem Gedanken spielt ein eigenes POD Business aufzubauen.
- Legt euch auf eine Nische fest. Eine Nische in der ihr euch gut auskennt und mit der ihr euch auch langfristig beschäftigen wollt. Ziel sollte es sein aus der Masse hervorzustechen und nicht der 836. Anbieter zu sein, der Motivationssprüche auf T-Shirts druckt.
- Und wenn ihr doch in einen breiteren Mart einsteigen wollt: Geht die Extra-Meile! Nur so könnt ihr aus der Masse hervorstechen.
- Setzt euch gerade zum Beginn eurer Unternehmung mit den Möglichkeiten auseinander, vergleicht Angebote und Dienstleister um herauszufinden, mit welchem Partner ihr an den Start gehen wollt. Das spart Zeit und Kosten nach hinten raus! Mein Beispiel oben mit dem Hosting Anbieter verdeutlicht das ganze für mich.
- Seit euch bewusst, dass es neben dem Spaß und der Leidenschaft für euer Business auch viele mühselige Aufgaben im Hintergrund gibt. Angefangen von der Gewerbeanmeldung bis hin zu Buchhaltung im laufenden Betrieb. Es gibt viele administrative und organisatorische Aufgaben – einmalig und wiederkehrend – die echte Zeitfresser und Hürden sein können. Es ist aber nicht, was man nicht schaffen kann!
- Spart gerade bei der Gründung möglichst viel Zeit und Kosten, aber nicht am falschen Ende: Es gibt Dinge, die müssen gemacht werden und Dinge, die kann man schieben. Ihr müsst keine 200 Produkte zum Start im Shop haben, es reichen auch eine handroll zum Beginn. Wichtiger ist zum Beispiel, dass du rechtlich vollständig abgesichert bist durch Impressum, AGB und Datenschutzerklärung.
- Und mein wichtigster Tipp: Mach es! Auch wenn du Zweifel hast, das ist ganz normal… aber wenn du von deiner Idee und deinem Vorhaben überzeugt bist, dann les dich in die Themen ein und starte durch. Es gibt nichts, was man nicht lernen kann und keine Hürden, die nicht überwindbar sind.
Was wir daraus lernen und welche Empfehlungen es für angehende Gründer gibt
Die Erfolgsgeschichte vom Pöbelwerk bietet eine Fülle von wertvollen Lehren für angehende Gründer. Eine der zentralen Erkenntnisse ist die Bedeutung der Identifikation mit dem eigenen Produkt. Gründer müssen nicht nur ein Geschäft, sondern eine Marke und eine Mission aufbauen. Die Leidenschaft für das, was man tut, ist ansteckend und zieht sowohl Kunden als auch Mitarbeiter an. Dies ist insbesondere im Print-on-Demand-Sektor wichtig, wo der Wettbewerb hoch ist und individuelle Ansätze den Unterschied ausmachen können.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Flexibilität. In der Anfangsphase eines Unternehmens kann es leicht zu unvorhergesehenen Herausforderungen kommen. Man muss zahlreiche Anpassungen vornehmen, um auf Marktveränderungen zu reagieren. Natürlich muss man diese auch regelmäßig im Auge behalten. Daher ist es entscheidend, offen für Feedback zu sein und bereitwillig Anpassungen an Produkten und Strategien vorzunehmen, um die sich ständig ändernden Bedürfnisse der Kunden zu erfüllen. Auch wenn man sich mit etwas beschäftigt, dass einem Spaß macht, darf man nicht vergessen, dass es auch mühsame Aufgaben gibt. Bürokratie und Administration stehen im Hintergrund und sind ebenfalls wegweisend für den Erfolg! Aber natürlich steht die Leidenschaft immer im Vordergrund.
Angehende Gründer sollten ihren eigenen Weg gehen, die Comfort-Zone verlassen und den Mut haben, eigene Ideen zu verfolgen. Der Erfolg im Unternehmertum kommt oft von der Fähigkeit, Risiken einzugehen und Chancen zu erkennen. Unternehmen wie das Pöbelwerk sind lebendige Beispiele dafür, wie innovative Ansätze im Print-on-Demand-Bereich zu bemerkenswertem Erfolg führen können.